Der Zürcher Langstreckenspezialist Christian Kreienbühl (30) musste seine Führung im nationalen Post-Cup abtreten – nicht unerwartet. «Mitziehen mit den Besten», von dieser Losung sah der Athlet des TV Oerlikon nämlich schon vor dem Rennen über 8km an der Corrida Bulloise ab. Dabei wäre er als Leader des Zwischenklassements in der nationalen Strassenlauf-Serie für eine solche Taktik doch prädestiniert gewesen. «Ich fühlte mich nach der Trainingspause noch nicht bereit für solche Tempi, für Rhythmuswechsel», lieferte Kreienbühl die Erklärung. Die Afrikaner (mit Tagessieger Tadesse Abraham vom LC Uster) liess er deshalb ziehen, ebenso die schnellsten Schweizer, angeführt von Philipp Bandi. Und auch bei den beiden Schaffhauser Herausforderern Marco Kern und Hamid Mohammednur musste der vierfache SM-Zweite im laufenden Jahr (5000 m, 10 000 m Bahn und Strasse, Marathon) «abreissen lassen». Erst als 21. oder im Mittelfeld erreichte Kreienbühl das Ziel, im Post-Cup-Tagesklassement resultierte daraus der 5. Platz.

Seine Spitzenposition im Overall-Ranking des Post-Cups ist der Zürcher Oberländer vor dem Basler Stadtlauf vom nächsten Samstag los. Bandi überholte ihn um einen Punkt. Allerdings ist seine Ausgangslage weiterhin vielversprechend. Der Vorsprung auf den drittklassierten Kern beträgt 19 Punkte. Kreienbühl hält trotzdem fest: «Da liegt noch ein grosses Stück Arbeit vor mir.» Der Zeithorizont für diese Aussage war dabei nicht auf die Entscheidung im Post-Cup ausgerichtet. Kreienbühl denkt längerfristig an einen Frühlingsmarathon, den er mit grösster Wahrscheinlichkeit wiederum in Zürich bestreiten wird. (Text: Tages Anzeiger, Jörg Greb | Bild: PHOTOPRESS)

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