An der 10000-m-Schweizer-Meisterschaft in Brugg holte sich der Rütner Christian Kreienbühl sein erstes SM-Gold auf der Bahn, und dies in einer erfreulichen persönlichen Bestzeit von 29:44 Minuten.
Zeit vor Medaillenfarbe – das war der Vorsatz von Christian Kreienbühl. Der Routinier betrachtete die nationalen Titelkämpfe über die 25 Bahnrunden als wichtige Standortbestimmung auf dem Weg an die Leichtathletik-Weltmeisterschaften von Mitte August in Moskau. Dennoch hegte Kreienbühl klare Absichten. Unter 30 Minuten wollte er laufen, nachdem ihm dies vor knapp drei Monaten auf der Strasse an der 10-km-Strassenmeisterschaft in Uster bereits geglückt war. Doch die Unterstützung fehlte ihm diesmal fast gänzlich. Zwar sorgten die Konkurrenz aus Deutschland und die in der Schweiz lizenzierten Ausländer für einen akzeptablen Auftakt, aber bereits nach 3,6 km sah sich Kreienbühl gezwungen, selber für ein genügend hohes Tempo zu sorgen. Dies tat er sodann bis 100 Meter vor dem Ziel mit beneidenswerter Regelmässigkeit.
WM-Vorbereitung in der Höhe
Für Kreienbühl war dieser Rennverlauf keineswegs ideal. äEs bestanden keine Absprachen, und ich sah bald, dass ich vergebens auf Unterstützung gehofft hatte_, sagte er. Er wählte sodann die Vorwärtsstrategie, das Risiko. Dies zahlte sich aus. Zwar musste er sich in der Rangliste hinter den Portugiesen Bruno Albuquerque und José Pedro Costa einreihen, aber das Zeitziel erfüllte der Rütner. In 29:44 Minuten wurde er gestoppt. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte er sich damit um nicht weniger als 18 Sekunden. Für Kreienbühl ist das natürlich ein willkommener Motivationsschub für die letzte Vorbereitungsphase des WM-Debüts im Marathon. Diesen Samstag reist er zusammen mit Michael Ott ins Höhentrainingslager nach St.Moritz, wo er sich den letzten Schliff im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt holen will. Vor diesem Hintergrund konnte er verschmerzen, dass er gestern die Sonderprämie für den neuen Stadionrekord in Brugg nicht erhielt.
(Text: Zürcher Oberländer, Jörg Greb | Bild: athletiX.ch)