In genau 16 Tagen bestreitet Christian Kreienbühl seinen ersten Marathon des Jahres. In London will der Rütner, dessen Fernziel die Olympischen Spiele in Rio 2016 sind, möglichst nahe an seine Bestzeit von 2:15:35 Stunden laufen, um sie dann bei seinem zweiten Einsatz über die 42,195 Kilometer im Herbst in Berlin unterbieten zu können. Bis vor Kurzem verlief die Vorbereitung für den 33-Jährigen reibungslos. Neben einem Trainingsblock in Mallorca absolvierte er erstmals überhaupt auch ein Höhentrainingslager in Kenia, das er als «extrem inspirierend» empfand.

Zuletzt aber wurden die Pläne des EM-Teilnehmers von Zürich 2014 durchkreuzt. Wegen einer starken Erkältung musste Kreienbühl Ende März den Halbmarathon in Berlin sausen lassen. Jenen Lauf also, der ihm Rückschlüsse über seine Leistungsfähigkeit hätte geben sollen. Sein Ärger darüber war im ersten Moment zwar gross. «Aber jetzt gilt es, nach vorne zu blicken.»

Braucht es ein Rennen?
Die Entscheidung, die der wieder vollständig genesene Kreienbühl dabei fällen muss: Intensiv weitertrainieren und bis zum Beginn der Tapering-Phase (Reduktion des Trainingsumfangs) Anfang nächster Woche Kilometer «fressen»? Oder doch lieber am Samstag beim GP Dübendorf einen schnellen Test über 10 Kilometer absolvieren?

Der Rütner ist unschlüssig, denn er kann sich gut vorstellen, vor dem Marathon ohne einen Renneinsatz zu bleiben. Er kenne seinen Körper, begründet Kreienbühl und sagt: «Ich weiss, wo ich stehe.»

(Text: Zürcher Oberländer, Oliver Meile)